Stressmanagement
Stress beschreibt zu einem erst einmal, wie sehr ein Mensch unter Anspannungen und Anforderungen leidet oder als Beispiel aus der Physik, beschreibt Stress, wie sehr sich ein Material oder Objekt unter Einwirkung einer bestimmten Kraft verformt.
Widmen wir uns hier aber zuerst dem Distress, (z.B. Überforderung, Streit oder Arbeitsüberlastung) also dem negativen Stress.
Je besser man versteht, was in einem passiert, wenn man unter Stress steht, desto eher kann man damit umgehen oder gegen wirken.
Herzrasen, feuchte Hände oder Magendrücken in herausfordernden oder bedrohlichen Situationen kennen Sie sicherlich. Aber auch Wut, Liebe, Freude und Angst. Der Körper reagiert in dem Moment auf den hohen Energieverbrauch und zwar über die Muskulatur.
Wenn der Körper allerdings unter einem Dauerstress leidet, werden Sie bald die ersten Folgen spüren.
Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und man ist anfälliger für Magengeschwüre.
Man merkt, das sich immer mehr Bauchfett bildet, weil die Ausschüttung des Cortisols zunimmt.
Vielleicht plagen Sie Heißhunger-Attacken oder leiden an Diabetes Typ 2. Auch Osteoporose sowie das Schlaganfall oder Herzinfarktrisiko steigt signifikant an.
Der Körper reagiert mit einem eigenen Hormoncocktail! In der Regel dauert dieser ca. 10-15 Sekunden, sofern man das Gefühl oder den Reiz nicht wieder bestätigt.
Aber, wenn der Körper auf Stresssituationen reagiert, dann ist es doch auch sinnvoll, den Körper dazu zu nutzen um den entstandenen Stress wieder abzubauen!?
Hört sich erst einmal irreführend an, aber es gibt sehr viele einfache Methoden und Möglichkeiten um genau das umzusetzen.
Anders gesagt; zwischen dem Reiz, den wir bekommen und der Reaktion darauf liegt für einen Moment ein kurzer Zwischenraum. In diesem Zwischenraum haben wir die Möglichkeit zu entscheiden, wie wir damit umgehen. Das sind die oben genannten 10-15 Sekunden.
Dieser Zeitraum hört sich sehr kurz an, aber schauen Sie selbst einmal, wie lange 10-15 Sekunden tatsächlich sind. Nehmen Sie sich dazu eine Uhr oder zählen Sie langsam im Sekunden-Takt.
Sie sehen, da bleibt genug Zeit, um eine Situation anders zu bewerten.
Wechseln wir an dieser Stelle zum Eustress (z.B. in Wettkampfsituationen) also dem positiven Stress.
Dieser Eustress kann einem, in einem gesunden Maß, sehr viel Energie geben und ist sogar gesund! Er wirkt sich auf eine erhöhte Gedächtnisleistung aus und macht uns leistungsfähiger. Er stärkt das Immunsystem und schützt die Blutgefäße.
Unser Körper sollte also immer mal wieder unter diesen positiven Stress geraten. Nehmen wir als Beispiel ein Auto. Ein Auto sollte hin und wieder richtig auf Touren kommen. Ich erwähne ein Auto als Metapher, weil es für ein Auto nachweislich auch besser ist, wenn man es hin und wieder unter Vollgas fährt, anstelle es nur in der Garage zu parken oder für Kurzstrecken nutzt.
Wie aber findet man die richtige Balance zwischen den beiden Stress-Typen?
In unserer heutigen Zeit ist die Erwartungshaltung sehr hoch. Es wird viel gefordert und man fordert auch sehr viel von sich selbst.
Ein Urlaub kann kurzfristig den Abbau von Stress unterstützen, nur wird dieser Zustand nicht sehr lange anhalten. Dem Stress entgegenwirken kann man, in dem man individuell die Bestandteile des Stresses angeht.
Die sogenannten Stressoren, die Stressreaktionen und die persönlichen Stressverstärker.
Hört sich jetzt vielleicht alles ziemlich kompliziert an, aber im Grunde sind es viele Kleinigkeiten die man hierfür einsetzt um dem Stress entgegenzuwirken. Zusammen entwickeln wir für Sie die passende Strategien, mit dem sogenannten multimodalen Stressmanagement, um die Ursache Ihres Stresses zu analysieren und die Widerstandsfähigkeit zu stärken.
Jetzt fragen Sie sich aber sicherlich, worin denn nun der Unterschied zwischen Stressmanagement und Entspannungstraining besteht und was wohl ein Stressmanagement-Trainer anders macht als ein Entspannungs-Trainer?
Ich versuche nachfolgend dies kurz zu erklären:
Das multimodale Stressmanagement benötigt drei Grundpfeiler oder nennen wir es, die drei Handlungsfelder.
Das instrumentelles Stressmanagement
Beim instrumentellen Stressmanagement setzt man den Ansatzpunkt bei dem Stressor an. Es geht demnach darum, Stressoren zu erkennen und diese weitestgehend und nach den gegebenen Möglichkeiten zu reduzieren. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen, am bekanntesten sind Arbeitstechniken aus dem Bereich des Selbst- & Zeitmanagement.
Das kognitives Stressmanagement
Im kognitiven Stressmanagement setzt man bei der mentalen Einstellung an. Wahrscheinlich haben Sie auch bereits einen solcher Sätze gehört wie: „Stress hat man nicht, man macht ihn sich!“ Es geht um eine neue Sichtweise und Perspektive auf Stressauslöser, die sowieso auf jeden von uns individuell einwirken. Denn wie und ob Stress entsteht, hängt sehr viel von der Bewertung der jeweiligen Situation ab.
Das palliativ-regenerative Stressmanagement
Im palliativ-regenerativen Stressmanagement geht es darum die Anspannung abzubauen und die Entspannung zu fördern. Durch verschiedene An- und Entspannungstechniken, die jeder für sich selbst bestimmen kann und sollte, strebt man ein gesundes Gleichgewicht zwischen den beiden Zuständen an. Man wird dadurch belastbarer.
Entspannungstraining
Beim Entspannungstraining liegt der Fokus darauf, dass sich der Körper / die Muskeln entspannen.
Hierfür kann man verschiedene Entspannungsübungen oder –techniken anwenden, die man aber unter einer fachkundigen Anleitung erlernen sollte und später dann alleine üben kann.
Yoga, Tai-Chi, Qigong, Atemtherapie, Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Meditation sind wahrscheinlich die häufigsten Praktiken die man kennt oder bereits gehört hat.